• pessotherapie

Pesso-Therapie

 „Werden, wer
wir wirklich sind“

Albert Pesso

An der Pesso-Therapie (auch `Pesso Boyden System Psychomotor / PBSP´ genannt) fasziniert uns ihre Wirksamkeit im psychotherapeutischen und selbsterfahrungsbezogenen Einsatz. Sie ist wirksam darin, uns mit unserer inneren Wahrheit in Kontakt zu bringen, indem sie unsere aktuellen Konflikte und Probleme zielgenau auf die biographischen Erfahrungsmuster und bisherigen Bewältigungsstrategien zurückführen kann, die diesen jeweils zugrunde liegen. Und sie ist überaus wirkungsvoll darin, uns mit Hilfe von Rollenspieler*innen Bilder und Szenen körperlich erfahrbar zu machen, die auf einer tiefen Ebene als heilsam erlebt werden können. So können an die Stelle alter Verletzungen neu konstruierte, quasi `synthetische` Erinnerungsbilder einer Welt treten, wie sie hätte sein sollen.

„Es ist nie zu spät, eine gute Kindheit zu haben“ ist einer der Leitsätze von Albert und Diane Pesso, den Begründern dieser körperorientierten Methode. Sie gehen davon aus, dass es ein menschliches Grundbedürfnis und auch eine Fähigkeit von uns Menschen ist, selbst in einer unvollkommenen Welt, ein zufriedenes und sinnerfülltes Leben in lebendigem Kontakt mit uns selbst und anderen führen zu können.

Um dies erleben zu können müssen wir, entsprechend einer Grundannahme der Pesso-Therapie, im Baby- und Kindesalter, aber auch schon während der Schwangerschaft im Mutterleib, bestimmte Bedürfnisse zum richtigen Zeitpunkt von den passenden Bezugspersonen befriedigt bekommen. Erst dann können wir wirklich `wir´ werden und uns zu unserem vollen Potenzial entwickeln. Diese Bedürfniserfüllung muss am Anfang unseres Lebens sehr körperlich, später eher auf der symbolischen Ebene erfolgen, damit wir im Erwachsenenleben selbstständig und eigenverantwortlich für unsere Bedürfnisse sorgen können. Wenn wir eine solche befriedigende Beziehungserfahrung nicht erlebt haben, kann es sein, dass ein Teil von uns auch als Erwachsene*r z. B. immer noch die Liebe oder Unterstützung sucht, die wir als Kind von den Eltern gebraucht hätten, wodurch die gegenwärtigen Beziehungen belastet und konflikthaft werden. Die gute Nachricht ist: Das Wissen, was wir gebraucht hätten, ist immer noch in uns gespeichert. So werden in der Pesso-Arbeit individuell passende, neue, lebensbejahende Erinnerungen konstruiert und unsere kindlichen Bedürfnisse nachgenährt. Entsprechend der neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie ist es für die heilsame Wirkung entscheidend, für die in der Biographie erlebten defizitären bzw. traumatisierenden Erfahrungen das passgenaue `Antidote´ heilender Bilder und Interaktionen herauszuarbeiten und diese körperlich erfahrbar zu machen. Dann können diese so abgespeichert werden, als ob sie in der Vergangenheit tatsächlich erlebt worden wären und damit die alte, beschädigende Erfahrung gleichsam `überschrieben´ werden. Vor diesem neuen Erfahrungshintergrund wird es möglich, die Gegenwart zufriedener, sinnvoller und in besserem Kontakt mit anderen zu erleben und „zu dem zu werden, wer wir wirklich sind“.